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Berichte

Sandro Hürzeler: Erfahrungsbericht über 2 Monate Ausbildung in Trisching
Martina Pirner: Bericht über Verkaufspferd Baila

Sandro Hürzeler, Staffelbach, Schweiz:

Staffelbach besucht Trisching – ein Erfahrungsbericht

Als langjähriger Turniertänzer auf internationalem Niveau habe ich das Glück, nebst dem Tanzsport, den Pferdevirus in mir zu tragen. Leider ist dieser nochmals heftiger ausgebrochen, seit ich Trisching kenne! Also nehmt euch in acht: das Pferd errät Dich, Dich und Deine geheimsten Gedanken...
Seit ich denken und fühlen kann, vergeht kein Tag, ohne Begleitung dieses wunderbaren Wesens Pferd.
Du sollst nur edle Pferde reiten. Wähle Dein Pferd wie einen Freund, denn Du sollst es lieben. Und wie Du Deinen Freund nur unter den Vornehmsten und Besten wählen wirst, so wähle Dein Pferd. (Binding)
Zwischenzeitlich bin ich 30 Jahre alt, beruflich in Zahlen versunken und musste bislang meine Pferde nicht suchen gehen sondern meine besten und treusten Freunde haben mich gewählt und sind zu mir gestossen. So lernte ich Ronny, mein zwischenzeitlich 15-jähriger Freibergerwallach bei seiner Geburt kennen. Und Fury, mein 6 Jahre junger Spunt, ist vergangnes Jahr von Trisching mit nach Hause gekommen und bereichert seither unser Schweizer Leben.
Seit ich mich entschlossen habe, den Rücken der Pferde zu besteigen, bin ich auf der unendlichen Suche nach der Weisheit der Reiterei. Vieles habe ich ausprobiert und zugegebener Masse hat meine Tanzsportkarriere der Reiterei nochmals eine andere Bedeutung gegeben und so wollte ich so gerne die im Zweiklang gefundene Harmonie zwischen Frau und Mann auch im Tanz mit den Pferden erlangen.
Ich darf mich glücklich schätzen, hat sich Ronny, ein hochsensibles Ritterpferd im Kaltblutkostüm zu mir gesellt und so vieles ausgehalten. Sein unendlicher Wille, seine Geduld und seine Sturheit haben mir ständig Grenzen gesetzt, die ich trotzdem immer wieder überschritten habe und sicherlich auch heute noch überschreite. Ronny hat mich und meine Grobmechanik ausgehalten und im nötigen Masse Nein gesagt. Und auch aus diesem Grund lernte ich das Therapiezentrum in Trisching kennen, wo ich 2 Jahre später zum Aufenthalt von 2 Monaten reiste, als ich mich nach vollendeter beruflichen Weiterbildung entschlossen habe, die kommenden Jahre einer umfassenden Weiterbildung mit den Pferden zu widmen.
So kamen wir im Frühjahr März 2007 ins Therapiezentrum für Pferde und uns wurde eine Tür geöffnet, Wege aufgezeigt und Ideen mit ins Leben gegeben, die ich bis heute nicht missen möchte und wo ich mit stolz auf eine andere Reiterei zurückblicken kann. Bis zu diesem Tage bin ich oft an Reitlehrer/Innen gelangt, die mich nicht so fördern konnten, wie ich es vom Tanzsport gewohnt war. Die ehrlich genug zu mir waren und den Reitsport nicht als Mogelpackung verkauften. So verbrachte ich die letzten Jahre mit Ausritte durch den Wald, gebisslos, da ich niemand fand, der mir die Funktion eines Gebissstückes erklären konnte, so wie ich es erklärt haben wollte. So konnte mein Ronny ein riesiges Repertoir an Zirkuslektionen, doch was bringt eine elegante Verbeugung, wenn die Reiterei keiner Reitkunst gleicht, keine Schullektionen beinhaltet und eine Vorführung vor Fachleuten nur mehr peinlich wäre?!
Ich möchte keine Aufzählung von technischen Lektionen, die wir in Trisching gelernt haben erzählen, ansonsten ich bestimmt Wichtigkeiten vergesse. Zu umfassend ist die Reiterei, das Zusammenspiel zweier so grundsätzlich unterschiedlicher Wesen wie Mensch und Pferd. Zum Tanz gehört mehr als nur Technik. Freude, Motivation, Leidenschaft und nicht zu vergessen, der Körper in dem sich ein Wesen wohl fühlen sollte. Das Alles und noch viel mehr kann Trisching zeigen! Die Welt der Pferde zu betreten braucht Mut und Kraft. Doch wer sich über diese Brücke wagt wird wahrlich Schönes vorfinden! Auch mir gelingt es noch heute nicht immer, im täglichen Umgang mit meinen Pferden, diese Brücke ganz zu überqueren und den menschlichen Alltag hinter mir zu lassen. Doch ich gebe nicht auf und versuche täglich mein Bestes! Und wenn ich dann zurückblicke oder mir den Video mit vielen Erlebnissen aus Trisching anschaue, muss ich schmunzeln und bin dankbar, dass ich nun ein Jahr später, wie von Angelika Baumgärtner prophezeit meine Aussage einer der Reitstunden verstehe, als ich aufgefordert wurde, mein Pferd mehr zu versammeln und meine Antwort war: dann geht Ronny aber nicht mehr vorwärts :-)
Und so verliessen wir Trisching. Nach viel zu kurzer Zeit im April 2007 und ein Teil davon begleitete uns: Fury, ein Andalusier mit unglaublichen Fähigkeiten. Er hat sich entschieden mit uns zu kommen und beweist meinem Buchhalter- Verstand täglich aufs Neue, dass Führen im Geiste beginnt, Worte nicht durch lauter werden besser verstanden werden. Unsere Sprache ist teil unserer Kultur und schaut man heut zu Tage in den Reithallen, wie fein die Kommunikation geworden ist, sind wir weit entfernt von hochkultiviert.
Ronny beherrscht zwischenzeitlich sämtliche Seitengänge unter dem Sattel wie an der Hand im Schritt und Trab und um seinen alten „Sport“verletzungen vorzubeugen gehört auch die Piaffe zu unserem täglichen Gymnastikprogramm. Danke Trisching!
Leider gibt’s in der stillen Welt der Pferde viele Neider und Klugscheisser. Viele schlimme Bilder und Besserwisser, was ich aus meiner sportlichen Welt nicht wirklich in dem Ausmass kenne, da Frau wie Mann gleichberechtigte Partner mit gleichen Mitspracherechten sind. Und so müssen unsere Pferde aushalten, was wir Menschen nicht verstehen wollen/können. Der Tanz entsteht zwischen den Bewegungen….. der Tanz ist der Käfig, in dem man fliegen lernt (Claude Nougaro).
Der Weg ist das Ziel; und so sind wir noch lange nicht dort, wo unsere Träume sich schon verweilen.

Sandro Hürzeler, 2007


Martina Pirner, Königstein: Bericht über Verkaufspferd Baila

Liebe Geli,

weißt du was mich richtig stolz macht, dass ich mir meine Baila ganz allein ausgesucht habe, und mir von niemanden reinreden lies. Und was mich dann noch richtig-richtig stolz macht ist, dass du sie mir auch mitgegeben hast.

Es war von uns beiden eine gute Entscheidung.

Sie lässt es zu, dass ich Fehler mache, zeigt mir aber dass das so nicht geht. Ich denke gut nach (so wie du immer sagst, erst denken), mach dann einen neuen Plan (ich find schon immer raus was falsch war)und dann zeigt sie mir, wie fein und leicht das alles richtig gut gehen kann.

Dieses Pferd ist das BESTE. Ich danke dir.

Was gibt's bei dir Neues. Wie geht es Dir? Schick dir lauter gute Wünsche.

Sei ganz fest umarmt Martina und Baila

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